Strahlentherapie (Bestrahlung) – Protonenbehandlung der Krankheit
Die Strahlentherapie oder Bestrahlung ist eine der grundlegenden Methoden der onkologischen Behandlung, die bei bis zu 60% aller Krebserkrankungen verwendet wird. Im Vergleich zu der Chemotherapie, unter der sich die meisten Leute “eine Behandlung mit chemischen Giften” vorstellen, erregt sie nicht so viel Angst. Zu dem menschlichen Organismus ist sie sanfter und nach den Statistiken (in Abhängigkeit von der Tumorart) ist sie auch wirksamer – bei fast 30% aller Fälle ist die Strahlentherapie fähig, als selbstständige Behandlungsmethode den Tumor zu zerstören. Häufiger wird sie jedoch mit der Chemotherapie ergänzt (aufgrund der Zerstörung möglicher Metastasen) und wird vor und nach der chirurgischen Entfernung des Tumors durchgeführt.
Die Strahlentherapie basiert auf der wiederholten Bestrahlung von Tumoren, die empfindlich auf ionisierende Strahlung reagieren, am häufigsten wird sie bei Prostatakrebs, Brustkrebs, kolorektalem Karzinom oder bei Metastasen in Lymphknoten und Knochen angewandt. Zur Bestrahlung werden Strahlungselektronen oder -photonen verwendet, die sehr genau gezielt sind und irreversible Veränderungen in Tumorzellen verursachen, die zum Tod des Tumors führen. Leider stört und schädigt die Bestrahlung auch gesunde strahlungsempfindliche Zellen, wodurch ihre Funktion beeinträchtigt werden kann (Gehirn-, Rückenmark-, Lungenzellen). Während der Übertragung verlieren die Radiostrahlen ihre Energie und nur ein Teil der übertragenen Strahlung gelangt in den Tumor selbst.
Gegenwärtig werden neuen Möglichkeiten getestet, um die Schädigung von Krebszellen durch Strahlung zu erhöhen. Man versucht in Glukose, die die wichtigste Ernährung der Tumorzellen darstellt, Goldpartikel einzuführen, die die Tumorempfindlichkeit gegenüber der Bestrahlung erhöhen könnten. In der sog. komplementären (ergänzenden) Behandlung wurde die Erhöhung der Bestrahlungswirksamkeit bei der Eingabe von Kurkumin, Melatonin und anderen Stoffen festgestellt. Das Prinzip ihres Einflusses auf die Strahlung wird noch untersucht.
Die Strahlentherapie wird auf zwei Weisen durchgeführt:
- Telestrahlentherapie (Photonentherapie) ist eine häufiger genutzte Methode, bei der der Tumor von außen durch die Haut bestrahlt wird.
- Bei der Brachytherapie wird die Strahlungsquelle direkt in den Tumor gelenkt, in dessen Gewebe ein Radioisotop appliziert wurde, dadurch wird die Strahlungsrate erhöht und das umgebende Gewebe wird mehr geschont. Diese Methode ist weniger häufig, wird nur begrenzt angewendet und wird hauptsächlich zur Behandlung von Hohlorganen, z. B. Uterus, oder bei nicht operierbaren Tumoren verwendet.
Eine Neuheit bei der Behandlung von Krebs mittels Bestrahlung ist die Protonentherapie, die nicht nur eine höhere Wirksamkeit, sondern insbesondere auch eine geringere Schädigung des gesunden Gewebes erzielt. Sie nutzt die physikalischen Eigenschaften von Protonen und deren stärkere Durchdringung in Gewebe (über 200 MeV = Megaelektronenvolt). Im Vergleich zur Standard-Strahlentherapie unterscheiden sich Richtung und Neigung der Bestrahlung, um die Organe in der Nähe des Tumors zu schützen. Die Protonenbestrahlung verringert aufgrund einer geringeren Schädigung des gesunden Gewebes, der Möglichkeit der Eliminierung der Bestrahlung der umliegenden Organe und einer größeren Menge der durch den Tumor absorbierten Strahlen (bis zu 80% Energie) das Risiko von möglichen Komplikationen, beschleunigt die Rekonvaleszenz und erhöht somit die Lebensqualität. Derzeit wird die Protonenbehandlung bereits von den meisten Krankenkassen gedeckt.